Wütend, traurig oder besorgt wirken, obwohl man es gar nicht ist? Schuld daran sind die sogenannten Zornes- oder Glabellafalten, die sich mit den Jahren bei vielen Menschen tief zwischen die Augenbrauen graben. Falten auf der Glabella, also der unbehaarten Stelle zwischen den Brauen, die auch als Stirnbeinerhebung bekannt ist, sind typische Mimikfalten, die im Laufe der Zeit durch das Zusammenziehen der Augenbrauen entstehen. Sind sie besonders ausgeprägt, vermitteln sie den Eindruck, als sei man stets traurig, schlecht gelaunt oder missmutig. Leider gehören Glabellafalten zu den häufigsten Alterungserscheinungen. Für gewöhnlich handelt es sich um zwei Furchen, die parallel nebeneinander vertikal zwischen den Brauen verlaufen. Begleitet sein können sie von kleinen horizontalen Falten auf der Nasenwurzel. Der Begriff der Zornesfalte mag vermuten lassen, dass sie sich durch ständigen Ärger bildet – tatsächlich aber ist eher konzentriertes Lesen, ein Nachlassen der Sehkraft oder intensives Schauen auf den Computerbildschirm für die Entstehung von Glabellafalten ursächlich. Beim Zusammenziehen der Augenbrauen werden die Muskeln in der Stirn- und Augenpartie angespannt – ein Mimikspiel, das die Haut mit zunehmendem Alter nicht mehr so leicht ausgleichen kann wie in der Jugend, weil sie nach und nach an Elastizität verliert. Zum Glück können Zornesfalten mit der richtigen Behandlungsform sehr erfolgreich und insbesondere langanhaltend geglättet werden. Am häufigsten kommen zu diesem Zweck Botox oder Hyaluronsäure zum Einsatz. Durch die Behandlung werden Falten nicht nur angehoben – durch die verbesserte Kollagenfasersynthese und zunehmende Feuchtigkeitsspeicherung kann sich die Glabellahaut auch langfristig wieder regenerieren. 

Viele Menschen verkrampfen unbewusst ständig ihr oberes Gesicht – so zum Beispiel durch angestrengtes Lesen oder starke Konzentration am Computer. Infolge des Zusammenziehens der Augenbrauen wird die Haut vertikal gestaucht. Auch Personen mit einer Sehschwäche sind oft von Glabellafalten betroffen: In dem Bemühen, scharf zu sehen, „erarbeiten“ sie sich die Zornesfalten regelrecht. In jüngeren Jahren ist das noch kein Problem, weil die Hautregion zwischen den Brauen dann noch ausreichend Elastizität und Unterhautgewebe besitzt. Doch unglücklicherweise nimmt die Hautqualität im Laufe der Zeit mehr und mehr ab, so dass die mimische Bewegung tiefe Glabellafalten verursachen kann. Sind sie erst einmal stark ausgeprägt, bleiben sie auch dann sichtbar, wenn gerade keine mimische Bewegung erfolgt. Dadurch wirkt das Gesicht ständig streng und verspannt. 

Viele Anbieter empfehlen daher mehrere Injektionen in geringen Mengen, um Komplikationen und Überkorrekturen zu vermeiden.

Sind die Glabellafalten schon sehr tief eingegraben, kann auch mit Botox behandelt werden. Dadurch wird die Tiefe der Falte schneller verringert. Eine punktgenaue Schwächung der mimischen Muskulatur nämlich ist dazu in der Lage, den Regenerationsprozess der Glabellahaut bei der Behandlung von Zornesfalten zu unterstützen. Zu diesem Zweck wird Botox genau in diejenigen Muskeln eingebracht, die die Falten überhaupt hervorgerufen haben. Durch die anschließende Entspannung und nachhaltige Hemmung der Nervenimpulse bilden sich die Zornesfalten in den kommenden Wochen und Monaten von selbst wieder zurück. Danach hält der Effekt zwischen drei und sechs Monaten lang an. Übrigens: Eine alleinige Behandlung von Glabellafalten mit Botox lässt keine Zornesfalte komplett verschwinden. Einzig und alleine in Kombination mit Hyaluronsäure kann ein Ergebnis erzielt werden, das über Jahre hinweg anhält.

Zu guter Letzt ist rein theoretisch auch ein operativer Eingriff zur Rekonstruktion des oberen Nasendorsums möglich: Solch ein Vorgehen kommt aber nur in Frage, wenn die Zornesfalten nicht nur sehr tief sind, sondern wenn gleichzeitig auch eine Oberlidstraffung durchgeführt wird. Dann kann der Muskel, der für die Falte verantwortlich ist, besser entfernt werden. Andernfalls ist das Risiko einer Nervenverletzung zu groß. 

Weil Hyaluronsäure unter anderem feuchtigkeitsspendend wirkt, lässt sie die Haut klarer, praller und frischer erscheinen. Zusätzlich kann eine maximale Hautglättung zwischen den Augenbrauen erzielt werden. Die Glabellahaut wird quasi von innen heraus aufgepolstert, wodurch sich Zornesfalten geschickt kaschieren lassen. Weil sich Hyaluronsäure mit der Zeit jedoch wieder abbaut, sind nach vier bis acht Monaten regelmäßige Nachbehandlungen vonnöten, sofern das Behandlungsresultat aufrechterhalten werden soll.

Schmerzhaft ist eine Faltenunterspritzung übrigens in den meisten Fällen nicht: In Hyaluronsäuregelen ist oft bereits selbst ein lokales Betäubungsmittel beigemischt. Dadurch ist eine Hyaluronsäurebehandlung schmerzarm bis schmerzlos. Mit Botox verhält es sich ähnlich: Die Injektionsnadeln, die für den Eingriff verwendet werden, sind sehr fein und kaum spürbar. Im Anschluss an die Injektion kann der Wirkstoff ein leichtes Brennen verursachen. Generell aber lässt sich festhalten, dass die Faltenbehandlung mit Botox von den meisten Patientinnen und Patienten nicht als schmerzhaft empfunden wird. Bei besonders schmerzempfindlichen Personen besteht die Möglichkeit, vorab eine Betäubungscreme aufzutragen. Doch ob Botox oder Hyaluronsäure: In beiden Fällen gilt, dass eine frühzeitige Behandlung im besten Fall sogar der Entstehung von Glabellafalten vorbeugen kann. Somit ist eine präventive Unterspritzung ideal. 

Faltenunterspritzungen sind mit Risiken und Nebenwirkungen verbunden. Aufgrund der gerade im Bereich der Stirnbeinerhebung großen Gefahr ist es unerlässlich, genaueste Kenntnisse über die Anatomie des Gesichts, den Verlauf von Blutgefäßen, Muskelsträngen und Nervenbahnen sowie den Aufbau der Haut zu haben. Patientinnen und Patienten, die sich für eine Behandlung ihrer Glabellafalten interessieren, sollten bei der Auswahl der Klinik oder Arztpraxis daher unbedingt darauf achten, dass ihnen dort ein fachärztlicher Qualitätsstandard geboten wird. 

Grundsätzlich ist die Behandlung von Glabellafalten mit Botox oder Hyaluronsäure durch einen qualifizierten Arzt sehr risikoarm. Wie bei jeder Schönheitsbehandlung ist es jedoch durchaus möglich, dass Nebenwirkungen auftreten. Die meisten Menschen vertragen Botox und Hyaluronsäure sehr gut. Ausgesprochen selten kann es zu leichten allergischen Reaktionen kommen. Mögliche Nebenwirkungen können leichte Schwellungen, Rötungen und kleine Blutergüsse sein, die in aller Regel aber innerhalb von zwei bis drei Tagen wieder abklingen. Weitere Risiken hängen auch von der Dosierung und Platzierung des Wirkstoffs ab. Doch ob Botox oder Hyaluronsäure: Bei allen Faltenunterspritzungen empfiehlt es sich, die betroffenen Areale im Anschluss an den Eingriff direkt zu kühlen. Dadurch kann eine schnellere Abheilung eventuell auftretender Hämatome, Rötungen und Schwellungen erzielt werden. 

Patientinnen und Patienten, die sich regelmäßig einer Unterspritzung unterziehen, werden auf lange Sicht also einen noch deutlicheren Effekt spüren. Das hat damit zu tun, dass die Muskulatur sich immer stärker abbaut, weil sie nicht mehr beansprucht wird. Eine kontinuierliche Therapie kann also für eine dauerhafte Minderung der Glabellafalten sorgen. Damit keine Überkorrektur entsteht, empfiehlt es sich, Glabellafalten mit kleineren Dosierungen zu behandeln. Nur so lässt sich der gewünschte, nachhaltige Glättungseffekt erreichen. Nach mehreren Faltenbehandlungen wird selbst die tiefste Falte zwischen den Augenbrauen gänzlich verschwunden sein. Damit Wirkung der Faltenunterspritzung möglichst lange anhält, sollten Patientinnen und Patienten wenige Tage nach dem Eingriff auf Sport verzichten, da Schweißbildung die Wirkung einschränken kann.